Vor kurzem sorgte die Ausstellung “DER PROVOKATEUR” – René von Boch at SCHAUstudio noch für Aufsehen in der Koblenzer Kunst-Szene – eine Ausstellung in der vor allem auch die Zeichnungen des Künstler-Pseudonyms Jack Vogelheide kontroverse Reaktionen hervorrief – gewollt, denn die Galeristen pflegen ihre revolutionären Gesten nur zu gerne, auch wenn diese für den konservativen Kunstliebhaber aus Koblenz eine Geschmacksentgleisung bedeuten könnte.
Bevor diese – im wörtlichsten Sinne – aufregende Ausstellung zu Ende ging, wurde den Interessieren die Möglichkeit geboten, die Kunst des Provokateurs im Kollektiv wirken zu lassen. Am 7. Mai fand so der zweite Teil der erotische Lesung statt, diesmal unter etwas anderen Aspekt.
Die Kunst- und Kultur-Szene in Koblenz vibrierte in einer schrillen Mischung aus progressivem Revoluzzertum und auftrumpfender Erotik. Die Autorin Katharina Göbel präsentierte an diesem Abend vor Publikum und Künstler höchstpersönlich ihre neuesten Stücke, Lyrik ebenso wie Kurzgeschichten, mitunter inspiriert von Jack Vogelheide – die es wahrlich in sich hatten und die Besucher in Stimmung versetzten. Komisch, dass alle Paare des Abends so schnell verschwunden waren…
Unter den Gästen, die noch länger geblieben waren, breitete sich derweil eine Diskussion aus: Erotik oder Pornografie, ist der Übergang fließend? Wenn Sie die Autorin fragen… mitnichten! Es gibt einen klaren Unterschied. In der Pornografie wird der Schwerpunkt auf den Geschlechtsverkehr, den Akt an sich und die damit verbundenen Geschlechtsorgane gelegt. Erotik hingegen ist viel sinnlicher, weiträumiger irgendwo… Dennoch macht das In Worte Fassen von beidem gleichermaßen Spaß. „Spiel der Tränen“ ist erotisch, der Akt wird umschrieben, aber es geht nicht um die Sache an sich, es ist vollkommen sinnlich, auf seine ganz eigene Art. Und doch hat sicher jeder einzelne seine ganz eigene Ansicht zu dem Thema. Spannend ist dies allemal.
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